Heute soll es an dieser Stelle die erste Buchreview auf diesem Blog geben und diese soll von dem Buch "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" handeln. (Hier sind übrigens keine Spoiler enthalten, die wichtige Dinge des Buches verraten könnten!)
Titel: "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand"
Autor: Jonas Jonasson
Originaltitel: Hundraåringen som klev ut genom fönstret och försvann
Erscheinungsjahr: 2009
- Taschenbuch
- 413 Seiten
Klappentext: "Allan Karlsson wird hundert Jahre alt. Eigentlich ein Grund zu feiern. Doch er steigt kurzerhand aus dem Fenster (im Erdgeschoss) und verschwindet (zum Bahnhof) - und schon bald steht das ganze Land wegen seiner Flucht auf dem Kopf.
Jonas Jonasson erzählt ein herrlich komisches "road movie" und zugleich die irrwitzige Lebensgeschichte eines Mannes, der sich zwar nicht für Politik interessiert, in den letzten hundert Jahren aber trotzdem immer in die großen historischen Ereignisse verwickelt war."
Zum Inhalt: Allan Karlsson flüchtet an seinem 100. Geburtstag aus dem Altenheim und zwar aus dem Fenster. Zuerst wird seine Flucht von niemandem bemerkt, doch als die Feier im Altenheim starten soll und der Ehrengast selber nicht auftaucht, bemerken die Schwestern das Allan wohl die Flucht ergriffen haben muss. Ohne den geringsten Plan was er denn als nächsten tun soll, irrt Allan durch die Stadt, bis er zum Busbahnhof kommt und spontan den nächsten Bus nimmt, der ihn möglicht weit vom Altenheim weg bringen soll.
Keine große Sache, würde man denken - hätte Allan für seine Busfahrt nicht den Koffer eines schwedischen Kriminellen geklaut der ihn völlig unvorbereitet zu einem großen Reichtum führt. Allan reist nun quer durch Schweden, immer auf der Flucht vor dem Altenheim, der Presse, später auch der Polizei und vor allem vor weiteren Kriminellen die ihren Koffer verständlicherweise nicht dem 100-jährigen Allan überlassen wollen. Dieser lernt auf seiner Reise viele verschiedene Leute (und auch Tiere) kennen, die sich seiner waghalsigen Flucht quer durch Schweden anschließen.
Meine Meinung: Ich war ehrlich gesagt sehr enttäuscht von dem Buch. Ich hatte schon des Längern überlegt es zu mir kaufen und als es mir eine Freundin praktisch schenke war ich natürlich umso glücklicher. Wahrscheinlich hätte ich skeptisch werden sollen, als sie mir sage sie hätte das Buch bereits nach 20 Seiten abgebrochen, denn wir haben ein relativ ähnlichen Buchgeschmack.
Gut, von allem abgesehen machte ich mich also daran, mit dem Buch zu beginnen. Und, oh Wunder, es gefiel mir sogar ziemlich gut. Ich empfang den Schreibstill von Jonasson als unheimlich erfrischend, wortgewand und witzig. Doch je mehr ich las, desto mehr ging mir eben genau diese Tatsache ziemlich auf die Nerven. Um euch mal ein kleines Beispiel zu geben: der Kriminelle, dessen Koffer von Allan geklaut wird, wird folgendermaßen beschrieben: "(...) einem schmächtigen, jungen mann mit langen, ferrtigen blonden Haaren, struppigem Bart und einer Jeansjacke mit der Aufschrift Never again auf dem Rücken(...)" Wer jetzt denkt, das ja eine solche Personenbeschreibung einmal völlig ausreichend ist, scheint sich zu täuschen. Denn genau diese immer wieder gleich formulierte Beschreibung wiederholt sich im Buch an die 15-20 Mal. Eine kleine Tatsache, die mich fast auf die Palme gebracht hat.
Des Weiteren werden im Buch immer wieder Rückblenden in Allans Vergangenheit zwischen geschaltet. Ich frage mich hier ehrlich gesagt - warum? Mit der Story an sich hatten diese nur am Ende im Entferntesten etwas zu tun. Also warum hat sich der Autor hier nicht entschieden ob er das rasante Leben eines 100-jährigen oder die Flucht eben diesen Mannes verschriftlichen will. Beides zusammen erscheint mir hier ziemlich sinnlos.
Zwischenzeitlich gab es ein paar spannende Abschnitte, die man allerdings an einer Hand abzählen konnte. Das Ende war für mich auch enttäuschend, da es meiner Meinung nach kein richtiges Ende gab.
Schade eigentlich, dass ich von dem Buch so enttäuscht war, da ich eigentlich nur gutes darüber gehört habe und es bei Amazon ja auch unfassbar lang die Bestsellerlisten angeführt hat. Aber wahrscheinlich liegt das einfach wirklich am eigensinnigen Schreibstil des Autors, mit dem ich mich absolut nicht anfreunden konnte. Wie sagt man so schön? Es war einfach nicht mein Ding.
Letztendlich bekam das Buch 2 Sterne von mir. Das liegt an den vereinzelnt auftauchenden spannenden Szenen und der eigentlichen Grundidee des Buches, die ich eigentlich doch ganz nett finde.
★★☆☆☆
Habt ihr das Buch gelesen? Wenn ja, wie fandet ihr es?
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